[Stummfilm, Friedrich Wilhelm Murnau, Deutschland (1922)]
Live-Musik: Histoplasmose [2004/05/10/11] von IzP
Dauer: 90'
(UA: 02.02.2005, Essen)
FILM:
Murnaus Dracula-Interpretation schildert Wege ins Reich der Phantome.
Brücken werden betreten, Tore durchquert - dabei werden Grenzen
überschritten, jenseits derer die Vampirkräfte zugreifen können. Und
das Reich breitet sich im Laufe der Zeit immer weiter aus, bis es den
gesamten filmischen Raum einnimmt. Der Vampir kann vielleicht
vertrieben werden, doch die Macht, die ihn antreibt niemals - denn es
ist die Macht des Kinos selbst.
[Peter Ellenbruch / Scopium]
MUSIK:
Histoplasmose - ein Pilz, der in Fledermauskot gedeiht - war Ursache
für das Sterben der Archäologen, die 1922 das Grab des Tutenchamun
öffneten. Die Fledermaus als zentrales Motiv der Vampirmythologie
trägt die Sporen der Histoplasmose in die Filmmusik, auf dass sie das
Publikum von innen befallen.
Klangreise für elektrifiziertes Akkordeon, gestrichenen E-Bass,
Live-Elektronik, kleinen Gong, (Schrei-)Stimme, EinMannFrauenchor,
Zuspielungen, elektrifizierte Dachlatte, mikrophoniertes Styropor,
Kuchengabel auf Glasscheibe, singende Weingläser,
Kinderglockenspiel,Loop-Sampler.
„[…] Magie wurde mit piepender Weltraummusik betont, beim Pestalarm
verwies die Musik auf Kriegs- und Fliegergeräusche. Die modernen
Verweisobjekte frischten das Filmerlebnis auf und verdichteten es,
betonten überraschende Details und brachten feine Nuancen zum
Vorschein. Das traditionelle Winseln der Geigen, […] und das
Horrorklimpern dagegen versperren, verdecken und stumpfen das alte
Bild ab, zumindest aus heutiger Sicht. Eine neue Musikspur bedeutet
für einen Film auch immer eine Wiedergeburt.
schrieb Auli Särkiö nach unserer Finnland-Tournee 2011 mit
NOSFERATU/HISTOPLASMOSE
www.youtube.com/watch
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